Holguín

Holguín ist die Stadt der Parks, des kubanischen Biers und versorgt seine vielen EinwohnerInnen mit einem wunderbar abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm. Die Stadt im Ostens Kubas liegt im Inland und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die sich bis hin zur Nord-Ost Küste erstreckt. Sie ist bekannt für ihre unberührte Natur. Die Provinz beheimatet Traumstrände, bezaubernde Küstenorte und ist die Heimat der Castro-Brüder. Hier gibt es viel zu entdecken und das fernab der typischen Touristenrouten.

 

Holguín – Die Stadt der Parks

Holguín gilt mit fast 350.000 EinwohnerInnen als drittgrößte Stadt Kubas. Sie ist benannt nach ihrem spanischen Gründer und Offizier García de Holguín und liegt im Inland, rund 40 Kilometer entfernt der von der Nord-Ostküste Kubas. Holguín ist bezaubernd authentisch. Hier sucht man vergeblich nach Touristenmassen in den vielen Parks der Stadt. Umgeben von sattem Grün ist die große Stadt dennoch gut angebunden an weitere Ausflugsziele. Mit dem Flughafen Frank País lockt sogar ein internationaler Verkehrsflughafen Gäste aus aller Welt. Wir empfehlen Kubareisenden, einen Gabelflug zu buchen. So kann die Karibikinsel erkundet werden, während gleichzeitig nicht allzu viel Zeit in Zug, Bus oder Auto verschwendet wird.

Holguín selbst wird auch Stadt der vielen Parks genannt. Die meist quadratisch angelegten Parks liegen in der ganzen Innenstadt verteilt und gelten als keine Oasen in der sonst eher urbanen, kubanischen Umgebung. Die Buccaneer Brewery versorgt die gesamte Insel mit leckerem Bier. So wird hier neben dem bekannten „Cristal Bier“ auch das „Mayabe“ das „Bucanero Fuerte“ und die malzige Limo „Malta“ (vergleichbar mit dem deutschen „Malzbier“) hergestellt.

Parque Calixto García - Das Zentrum von Holguín

Parque Calixto García 

Der Parque Calixto García wurde nach dem General Galixto García benannt, einem General der in drei Unabhängigkeitskriegen Kubas gekämpft hat. Auf der Insel wird García, der in Holguín geboren und aufgewachsen ist in hohem Maße verehrt – selbst im über 500km entfernten Havanna ist eine imposante Statue direkt am Malecon gewidmet.

Der Parque Calixto García ist der zentralste und belebteste Park in Holguín. Hier sind die wichtigsten kulturellen Gebäude der Stadt angesiedelt. Wie die meisten Parks auf Kuba ist er quadratisch angelegt worden und mit zahlreichen Statuen geschmückt. Auf Kuba gelten die zentralen Parks und Plätze als Begegnungsstätte der EinwohnerInnen der Stadt. So laden auch hier zahlreiche lange Bänke dazu ein neben seinem nächsten Platz zu nehmen. Abends finden auf dem großen Hauptplatz häufig Musik und Tanzaufführungen statt.

In der Casa Consistorial Holguín ist das Geschichtsmuseum der Provinz Holguín zu finden. Hier können geschichtsinteressierte BesucherInnen die kleine Ausstellung inklusive Führung genießen. Leider sind die Beschriftungen der Exponate der Casa Consistorial lediglich auf Spanisch gehalten. Ein Besuch des Museums empfiehlt sich also eher mit Spanischkenntnissen. Für alle anderen bietet schon der Anblick des historischen Gebäudes von außen ein wunderbares Fotomotiv.

Das Teatro Eddy Sunol besticht mit seiner Fassade im Art-Deko Stil und wurde im Jahr 1939 erbaut. Hier werden neben Theaterstücken und Operetten auch Ballett aufgeführt. Wer hier eine Aufführung erleben will sollte sich rechtzeitig um Tickets kümmern.

Holguins Vielfalt entdecken

Iglesia de San Isidoro

Die Kathedrale Iglesia de San Isidoro ist eine beliebte Sehenswürdigkeit in Holguín. Die schlichte Kathedrale wurde im Jahr 1720 als Kirche erbaut und gilt seit 1979 als Kathedrale. Die Decke der Kirche ist im Mudejarstil gehalten und die Inneneinrichtung besteht aus zahlreichen antiken Gemälden und Statuen. Das historische Highlight der Iglesia de San Isidoro ist der Altar. Dieser wurde aus einer brennenden Kirche des 70 Kilometer entfernten Bayamo gerettet und von gläubigen Sklaven freiwillig bis nach Holguín getragen, so die Geschichte.

Fábrica de Órganos

Als ein Geheimtipp von Holguín gilt der Besuch der Fábrica de Órganos – der einzigen Fabrik mechanischer Orgeln von ganz Lateinamerika. Mitten in der Stadt gelegen, können mit etwas Glück historische Orgeln und das Orgelbauhandwerk bestaunt werden. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr. In der kleinen Fabrik werden etwa sechs Orgeln pro Jahr hergestellt. Neben den Orgeln werden hier ebenso Gitarren und andere Instrumente gebaut. Die Kosten pro Orgel liegen zwischen US$10.000 und US$30.000 für kubanische Verhältnisse enorm hoch. Aus diesem Grund gelten die Orgeln und das Handwerk als enorm wertvoll. Aufgrund der Fábrica de Órganos wird In Holguín besonders viel Orgel gespielt, auch auf den vielen Plätzen der Stadt. Wer den Klängen der Orgeln folgt, wird schnell einen der professionellen Orgelspieler zu sehen und hören bekommen.

Loma de la Cruz

Über zahlreiche Treppenstufen erreicht man das Wallfahrtziel Loma de la Cruz. Auf einem Berg neben Holguín gelegen wurde bereits im Jahr 1790 ein Kreuz von den Bürgern Holguíns aufgestellt. Seitdem findet jährlich am dritten Mai, dem „Tag des Kreuzes“, eine Prozession auf dem Hügel statt. Während dieser ersten Maiwoche findet im Übrigen auch das größtes Fest Holguíns, das „Romerias de Mayo“ statt. Hier wird getanzt und gerappt, es finden Lesungen und verschiedene kulturelle Ausstellungen in ganz Holguín statt.

Der Loma de la Cruz ist zudem ein ausgezeichneter Aussichtspunkt. Von hier aus können Reisende ihren Blick über ganz Holguín streifen lassen. Neben dem Kreuz gibt es auf dem Berg auch ein Restaurant. Es gibt natürlich auch kühle Getränke, um sich von den zahlreichen Treppenstufen in der Sonne wieder erholen zu können. Natürlich können sich Besucher von Holguín, die nur wenig Zeit haben, auch mit dem Taxi zum Loma de la Cruz fahren lassen. Für den Aufstieg zu Fuß sollten Wanderer die Mittagshitze vermeiden. Bei Sonnenauf- oder untergang ist der Blick über die Stadt übrigens noch ein bisschen spektakulärer.

Das Nachtleben von Holguín

Cabaret Nocturno

Das Cabaret Nocturno liegt etwa 3,5 Kilometer außerhalb der Stadt und ist mit dem Taxi in etwa 10 Minuten zu erreichen. Hier warten großartige Kabarettshows und Tanzwettbewerbe auf die NachtschwärmerInnen. In dem schicken, und frisch renovierten Veranstaltungsort wird mit Kabarett im authentischen Tropicana Stil Stimmung gemacht. Wer gute Spanischkenntnisse besitzt, der sollte sich einen Abend im Cabaret Nocturno nicht entgehen lassen. Hier sind echte Profis am Werk, jeder Gag sitzt und auch die zahlreichen Tanzeinlagen in den schönsten Kostümen sind ein echter Hingucker. Das Ticket gibt es hier ab 20-US$ aufwärts. Es ist ratsam sich im Vorfeld einen guten Platz zu reservieren, damit eine gute Sicht auf die Show gewährleistet ist.

 

Neon Teatro

In einer Nebenstraße am Parque Calixto Garcia liegt das Neon Teatro in Holguín. Hier gibt es besondere Shows im Dunkeln. Mit handgemachten, neon-leuchtenden Puppen werden verschiedene Geschichten auf der Bühne des Neon Teatro zum Leben erweckt. Vor allem für Kinder ist der Besuch einer Show ein außergewöhnliches Erlebnis, aber auch Erwachsene sind von den bunten Puppen fasziniert. Auf der Facebookseite des Neon Teatro Holguín gibt es bereits erste Trailer der verschiedenen Shows zu sehen. Von Unterwasserwelten und Kosmonauten bis hin zu leuchtenden Musikern – die Auswahl ist groß.

Casa de la Trova

In der Casa de la Trova in Holguín können Reisende am Samstagabend ihr Tanzbein zu kubanischer Livemusik schwingen. Die kostenlosen Konzerte locken unzählige Musikfans auf die kleine Tanzfläche von Holguíns beliebtester Musikstätte. Hier wird also eng an eng getanzt und getrunken. Männer wie Frauen werden hier von den tanzwütigen KubanerInnen zum Tanzen aufgefordert. Wer in der Casa de la Trova einkehrt und sich auf den Rhythmus, die Menschen und die kalten Getränke vor Ort einlässt, wird wahrlich einen unvergesslichen Abend erleben.

Restaurant – Tipps für Holguín

1910

Das Restaurant 1910 liegt sehr zentral in einer Nebenstraße des Parque de las Florales. In einem alten Stadthaus bekommen die Gäste hier hochwertige Speisen in schöner Atmosphäre. Untypisch für Kuba wird hier Wert auf die kreative Dekoration der Speisen gelegt. Alles ist frisch, lecker und auch der Service ist engagiert und freundlich. Die Preise liegen hier allerdings eher in der etwas höheren Preiskategorie.

El Búho

Typisch kubanisches Fastfood bietet das El Búho in der Nähe des Parque San José. Der Renner ist hier die klassische kubanische Pizza für einen kleinen Taler. Aber auch andere Gerichte und die Cocktails auf der Karte können überzeugen. So kommt es, dass im El Búho überwiegend KubanerInnen mit ihren Familien speisen. Für Holguín keineswegs ungewöhnlich, da die Stadt nicht besonders touristisch ist. Die authentische und frische kubanische Küche im El Búho überzeugt dennoch alle.

Die Region Holguin entdecken

Gibara

Der kleine Küstenort Gibara an der Nordostküste Kubas ist in 55 Minuten Autofahrt von Holguín aus zu erreichen. Für Meeresfrüchte und Fischfans sind die zahlreichen kleinen Restaurants ein Paradies. Zudem gibt es in dem idyllischen Fischerort interessante Museen, die für nur 2 US-$ besichtigt werden können. So sind im Naturmuseum Joaquín Fernández de la Vara Pi zahlreiche Wal und Fischskelette ausgestellt. Wanderlustige Abenteurer können auf der Küstenstraße gen Norden bis in zum Leuchtturm von Gibara laufen. Dieser einfache Leuchtturm kann mit Glück sogar bestiegen werden. Einen großen Teil der 5 Kilometer langen Strecke kann auf einem parallellaufenden Weg entlang der Küstenstraße zurückgelegt werden. Gibara gibt seinen Gästen einen authentischen Einblick in das Leben einer kubanischen Kleinstadt. Eine Tagestour lohnt sich!

Finca Las Manacas in Birán

In der Region Holguín liegt Birán, der Ort an dem die Castro-Brüder aufwuchsen. In 73 Kilometer Entfernung von Holguín ist die Finca Las Manacas, als kleines Freilichtmuseum hergerichtet worden. Die Castro-Brüder wuchsen als uneheliche Söhne eines spanischen Plantagenbesitzers in einem wohlhabenden Haushalt auf der Finca Las Manacas auf. Die Finca wurde im Originalzustand erhalten. Private Gegenstände der Familie, Möbel und zahlreiche christliche Relikte lassen erahnen, wie die Kinder, die später Weltgeschichte schrieben, in dem streng-religiösen Umfeld aufwuchsen. Für 10 US-$ gibt es hier Zugang inklusive einer Führung. Wie so oft auf Kuba muss für Foto und Video extra gezahlt werden. Wer den weiten Weg über 1,5 Stunden Autofahrt von Holguín auf sich genommen hat, sollte gleichzeitig dem anliegenden Nationalpark „Parque Nacional de la Mensura“ einen Besuch und abstatten und die Möglichkeit wahrnehmen, in Kubas schönste Natur einzutauchen.

Guayabo Wasserfälle

Ebenfalls zu der Region Holguín gehören die spektakulären Guayabo Wasserfälle. Diese liegen jedoch in 100 Kilometern Entfernung von der Stadt Holguín. Wer es trotzdem bis hierhin schafft, wird mit einem einmaligen Naturerlebnis belohnt. Denn die Guayabo Wasserfälle sind keineswegs so überlaufen, wie viele andere Wasserfälle Kubas. Mit dem Auto können Kubareisende sich nicht direkt zu dem Wasserfall fahren lassen. Um die Wasserfälle hautnah erleben zu können, muss zuvor eine Wanderung über eine Stunde durch Kubas Flora und Fauna zurückgelegt werden. Am Eingang zum einzigen Trampelpfad, der zu den Guayabo Wasserfällen führt, liegt ein Restaurant, welches gleichzeitig der Eingang zum Pfad ist. Hier muss 8US-$ Eintritt gezahlt werden und man bekommt einen gut gebildeten Führer an die Seite. Das Restaurant vor Ort soll neben guten Speisen auch einen ausgezeichneten Blick auf von der Terrasse auf die Guayabo Wasserfälle bieten. Wichtig ist, dass hier festes Schuhwerk getragen wird, denn es wartet der ein oder andere glitschige Untergrund auf die Wanderer. An den Wasserfällen angekommen eignen sich zahlreiche Stellen als Naturpools zum Baden und Erfrischen.

Guardalavaca Beach

In knapp unter einer Stunde erreicht man den traumhaften Guardalavaca Beach. Ein karibischer Strand-Traum mit blauem Wasser, puderweißem Sand und grünen Palmen. Das Wasser ist hier eher ruhig und Badenixen bleiben hier von hohen Wellen verschont. Am Hauptstrand gibt es, wie auf Kuba üblich, einige Bars und Restaurants für die StrandbesucherInnen. Das Besondere am Guardalavaca Beach ist, dass an dem Strand angeschlossen noch weitere Strände versteckt liegen. Über einen steinigen Küstenweg der vom Hauptstrand aus startet, können die kleinen Strandabschnitte erkundet werden. Hier findet man garantiert einen ruhigen Ort zum Sonnenbaden und Genießen.

Playa Esmeralda

Ebenfalls eine Stunde Autofahrt entfernt liegt der Bilderbuchstrand Playa Esmeralda. Zahlreiche Palmen spenden genügend Schatten für die wenigen BesucherInnen des Strandes. Mit Schnorchel und Taucherbrille kann ein buntes Korallenriff bestaunt werden. Das Wasser ist am Playa Esmeralda eher rauer. Im glasklaren Wasser sollten die steinigen Felsränder des Strandes eher vermieden werden. Am Ende des Strandes sorgt eine typisch kubanische Strandbar für die nötige Verpflegung. Wir empfehlen für die felsige Unterwasserwelt zum Schutz der Füße Wasserschuhe zu tragen. Für viele gilt der Playa Esmeralda nach den Stränden Varaderos als schönster Strand Kubas. Vor allem, dass es hier eher ruhig ist, macht die Strände der Provinz Holguín besonders attraktiv.