Auf Kuba gibt es einige Anbaugebiete für Tabak. Hauptsächlich handelt es sich dabei um das Semi Vuelta, das Vuelto Arriba, das Vuelta Abajo und das Partido. Hier herrschen weltweit einzigartige Bedingungen, um die Tabakpflanze wachsen und gedeihen zu lassen. Tabak wächst an einzelnen Stauden und muss je nach Sorte vor direkter Sonneinstrahlung geschützt werden. Am besten wächst der Tabak im sandigen Boden, der die Pflanze mit den nötigen Mineralien und damit Aromen versorgt. Bis zu zwei Meter können die Pflanzen in die Höhe wachsen. Es gibt zwei unterschiedliche Sorten von Tabak: Criollo und Corojo. Ersterer ist weniger aromatisch und wird daher hauptsächlich für die Deckblätter genutzt, wohingegen letzterer einen intensiven Geschmack hat und sich daher hervorragend für das Innere der Zigarre eignet.
Die Produktionsschritte des Zigarrenrollens sind unzählig. Bis zu 300 verschiedene Stationen muss eine Zigarre durchlaufen, bis sie ihren typischen Charakter erhält. Besonders ist außerdem, dass fast nichts davon maschinell ablaufen kann. Eine Zigarre aus Kuba ist somit quasi immer handgerollt. Zunächst muss jedes einzelne Blatt von der Pflanze gezupft werden. Diese Blätter werden dann getrocknet und fermentiert. Dies kann bis zu acht Monate in Anspruch nehmen. Daraufhin werden die fermentierten Tabakblätter in ein Umblatt gerollt, welches schlussendlich von einem Deckblatt umschlossen wird.Besonders beliebt sind Reittouren zu den Tabakplantagen. Zum Reiten auf Kuba findet ihr einen eigenen Artikel auf unserer Seite.
Natürlich gibt es viele Zigarrensorten auf Kuba. Zu den bekanntesten Marken gehören Bolivar, Cohiba, Monte Cristo, Partagas, Romeo y Julieta und Trinidad. Diese spiegeln ein breite Preisspanne wider. Sollte die Zigarre um die 20 Euro pro Stück kosten, so handelt es sich dabei schon um das höhere Preissegment. Allerdings ist auch hier stets Luft nach oben. Eine der teuersten und bekanntesten Zigarren der Welt ist die Cohiba Behike aus dem Jahre 2006. Hierbei kann man gut und gerne 15000 Euro für eine Kiste Zigarren ausgeben. Bei der derzeitig teuersten Zigarre der Welt handelt es sich um die Gurkha Majesty’s Reserve, mit einem Stückpreis von ca 400 Dollar. Ein teures Hobby. Und ist es auch die beste Zigarre? Unsere Empfehlung für die Zigarre aus Kuba Unsere Lieblings-Zigarre ist die Romeo y Julieta Belicosos. Sie ist mild und leicht zu rauchen, ein Genuss an einem lauen Sommerabend, ob am Strand in Kuba oder dem heimischen Balkon. Eine Mischung aus Kakao, Erde und Leder, die jedes Aficionado-Herz höher schlagen lässt. Mit einem Preis von ca. 13 Euro pro Stück ist sie sicherlich nicht besonders günstig, allerdings lohnt sich die Investition.
Die Versuchung : ein leiser Ruf aus einem Hinterhof, das Versprechen, Kubas beste Zigarren aus erster Hand geheim zu kaufen. Warum also nicht? Die versprochene Zigarre ist oftmals jene, die auf dem Markt nur schwer zu haben- oder sündhaft teuer sind. Die Enttäuschung liegt allerdings nahe. Denn meistens bekommt man hier nicht die versprochene Qualität, sondern billig gefälscht und gerollten Tabak. Also lieber direkt ein bisschen mehr Geld ausgeben und dann den vollen Genuss erleben. Wer Schnäppchen wittert, sollte sich genauestens mit Zigarren auskennen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. Hierbei sollte man natürlich die Ausfuhrbedingungen niemals aus dem Blick verlieren. Hier erfahrt Ihr alles über die Ein- und Ausfuhrbestimmungen für Zigarren aus Kuba…
Nun tauchen zwei weitere Worte auf, die speziell für die Zigarrenherstellung gebraucht werden: Torcadores (Zigarrendreher) und Lectores (Vorleser). Nun kann man sich einfach Etwas unter dem ersten Begriff vorstellen. Die Zigarre wird gerollt- klar, dass es dafür einen Arbeitsplatz geben muss. Was jedoch macht ein Vorleser in einer Zigarrenfabrik? Die Antwort auf diese Frage mag den einen oder anderen zum schmunzeln bringen. Denn wahrhaftig sitzt ein Vorleser im Arbeitsraum der Torcadores und liest den Arbeitern sowohl Tageszeitungen, als auch Weltliteratur vor. Hierdurch werden sie nicht nur bei ihrer monotonen Arbeit unterhalten, sondern gelangen zusätzlich in den Genuss von politischer und literarischer Bildung. Somit hat das Vorlesen gleich zwei gute Gründe, die diese Tradition trotz Radio und anderer Medien am Leben halten.